Vom Umgang mit unlösbaren Problemen und unerreichbaren Zielen

Love it – change it – leave it?

Haben Sie sich schon einmal etwas gewünscht, was zu erreichen nicht in Ihrer Hand lag?

In den Unternehmen, in denen ich angestellt oder als Berater tätig war, wollte ich vieles verändern: Projekte voranbringen, Menschen entwickeln, Unternehmenskultur gestalten. Einiges davon konnte ich erreichen, aber vieles auch nicht. Ich würde gerne etwas daran ändern, dass es auf dieser Welt Kriege gibt und manche Menschen den Klimawandel leugnen. Ich wünsche mir Chancengleichheit im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt. Auch darauf habe ich selbst nur den Hauch eines Einflusses. Auf ein paar Erfahrungen in meinem Leben könnte ich gut und gerne verzichten und manchmal wünschte ich, ich hätte meinen Großvater noch kennenlernen dürfen. Alles Dinge, die ich nicht verändern kann.

Was, wenn einem die unveränderbaren Dinge zu schaffen machen? So erlebe ich es häufig in Gesprächen, bei Aufträgen und im Coaching, wenn wir uns mit der Zielklärung beschäftigen. Menschen wollen, dass ihre Chefs, ihre Partner oder ihre Mitarbeiter etwas tun oder lassen und ärgern sich darüber, dass das nicht geschieht. Menschen sind unglücklich, weil sie sich in der Unternehmenskultur nicht wertgeschätzt oder von der Familie im Stich gelassen fühlen. Die Liste könnten wir unendlich lang fortsetzen.

Wozu kann das führen?

Das führt dazu, dass die betroffenen Menschen sich häufig als hilflos ausgeliefertes Opfer erleben. Manch einer kämpft gegen diese Missstände an, erschöpft dabei und gibt irgendwann frustriert auf. Andere flüchten aus der Situation oder kapitulieren und ergeben sich apathisch ihrem Schicksal.

„Verabschiede dich von dem Gedanken“ oder „Finde dich damit ab“ erhält man oft als Ratschlag. Love it, change it or leave it. Klappt das wirklich? Wird es damit besser? Wozu würde es führen, wenn man seinen bisherigen Umgang mit dem Problem fortsetzt? Führt das zu gewünschten Ergebnissen?

Meine Haltung und Herangehensweise

Meine Sichtweise – und die spiegelt sich in meiner Arbeit wieder – ist, dass es erst einmal vollkommen ok ist, sich etwas zu wünschen, auch wenn man es nicht erreichen kann. Genauso ok ist die Frustration darüber, dass das Ziel nicht erreichbar ist. Ich glaube nicht daran, dass man solche Wünsche und Sehnsüchte ausradieren kann und daher auch nicht, dass man es versuchen sollte.

Im Wesentlichen verfolge ich zwei Ansätze:

  • Es ist immer noch deutlich besser, etwas weniger Großes zu erreichen, als sich gar nicht zu bewegen: Um Erfolge zu erleben, muss man sich an Zielen orientieren, die man selbstwirksam erreichen kann. Das können Teilziele oder das sogenannte zweitbeste Ziel unter den gegebenen Situationsbedingungen sein. Diese gilt es herauszuarbeiten und konkrete Lösungsstrategien zu erarbeiten.
    Klar ist dabei aber immer, dass es nicht der eigentliche Wunsch sondern eben nur das Zweitbeste ist.

  • Wahrscheinlichkeiten erhöhen: Wenn am zweitbesten Ziel gearbeitet wird und ein guter Weg eingeschlagen ist, um es zu erreichen, dann kann man sich wieder dem ursprünglichen nicht erreichbaren Ziel zuwenden. Jetzt kann der Fokus der Betrachtung auf einen möglichst guten Umgang mit der Restriktion gelegt werden. Vielleicht gibt es ja etwas, das man selber beeinflussen kann, was zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass das Sehnsuchts-Ziel eintritt erhöht. Was wäre das?

Welche Restriktionen erleben Sie? Was würden Sie gerne ändern, haben aber darauf keinen Einfluss?

Kontaktieren Sie mich

Wenn Sie Interesse daran haben, gemeinsam mit mir Ihren Umgang mit vermeintlich unerreichbaren Zielen zu entwickeln, dann freue ich mich, wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen.

Fragen, Anregungen und Feedback zu diesem Blog gerne an kontakt@mohr-coaching-consulting.de. Ich freue mich auf den Austausch.

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