Visionen sind nicht dazu da, sie zu erreichen

Ich habe in meiner Laufbahn schon viele Strategieprozesse begleitet, Ziele und Visionen entwickelt. Mit meinen Kunden als interner und externer Unternehmensberater, aber auch für mich selber. Auch als Coach beschäftige ich mich gemeinsam mit meinen Klienten mit deren Zielen für die jeweilige Sitzung aber auch – und darum soll es heute gehen – mit ihren übergeordneten Zielen, ihren Visionen.

Soweit mir bis heute bekannt ist, wurde keine dieser Visionen je zu 100% erfüllt. Sind es daher schlechte Visionen gewesen oder waren diejenigen, die sie verfolgt haben, nicht erfolgreich?
Haben Sie sich schon einmal selbst dafür verurteilt, ein größeres Ziel nicht erreicht zu haben?
Zu Beginn meines Studiums hatte ich das Ziel, erfolgreicher Hotelier zu werden. Das bin ich heute nicht und ich bin unglaublich dankbar dafür, dieses Ziel nicht erreicht zu haben.

Aber wozu soll es dann gut sein, eine Vision zu entwickeln?

Ziele verstehen wir oft als Endpunkte. Wir brechen sie in einzelne Schritte herunter und entwickeln Maßnahmen, um sie zu erreichen. Das tun wir sowohl im Business als auch im Privatleben. Wenn wir ein Ziel aber nicht als Endpunkt, sondern als einen Meilenstein auf einem Weg in die Richtung von etwas Größerem verstehen, eine Vision entwickeln, dann entstehen neue Perspektiven, Möglichkeiten und Inspirationen. Interessanterweise wird die Zielerreichung dadurch auch wahrscheinlicher.

In dem Moment, wo Sie eine Vision für sich entwickeln, tun sie das aus einem bestimmten Grund. Sie wissen vielleicht noch nicht einmal genau, wohin Sie wollen, aber Sie wissen ziemlich genau, wo Sie nicht mehr bleiben wollen. Es ist in Ordnung, auch mal keine klare Orientierung zu haben. So gerne wir auch planen, bleibt unsere Zukunft doch nicht vorhersagbar – aber sie ist gestaltbar.

Die Funktion eines Ziels ist nicht, es zu erreichen sondern in Bewegung zu kommen.
– Dr. med. Gunther Schmidt –

Visionen sind ein Zugfaktor in eine Richtung. Sie dienen dazu, sich überhaupt erst einmal in Bewegung zu setzen. In der Arbeit mit Teams und Organisationen dienen sie auch dem gemeinschaftlichen Ausrichten auf ein gemeinsames Ziel hin. Die Zielsetzung wird dann nicht als Lösung von Problemzuständen verstanden, sondern als Inspirations- und Motivationsquelle.

Auf dem Weg dorthin reagieren wir flexibel auf Veränderungen, nehmen jede Lernmöglichkeit auf, um daraus etwas zu machen, setzen unsere Kompetenzen ein und kommen eventuell sogar ganz woanders an, als da, wo wir ursprünglich mal hinwollten.

Daher bedeutet es nicht, dass eine Entwicklung nicht erfolgreich war, wenn die Vision nicht vollständig erfüllt wurde. Denn ohne die Vision hätte vermutlich erst gar kein zielgerichteter Prozess stattgefunden.

Kontaktieren Sie mich

Ich lade Sie ein, sich auf den Weg zu machen und angezogen von einer Vision loszusegeln, sich dabei auf die bleibende Ungewissheit einzulassen im Vertrauen auf Ihre Kompetenzen und mit der Flexibilität, sich auf Veränderungen einzulassen und auch mal die Richtung zu ändern.

Wenn Sie sich gemeinsam mit mir auf den Weg machen möchten, Ihre Zukunft aktiv zu gestalten, dann freue ich mich, wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen.

Fragen, Anregungen und Feedback zu diesem Blog gerne an kontakt@mohr-coaching-consulting.de. Ich freue mich auf den Austausch.

Quellen: Mangelsdorf, J.: positive Psychologie im Coaching, 2020; Schmidt, G./ SysTelios Klinik: KrisenChancenNutzen – polynesisches Segeln, https://vimeo.com/572489521, 2021; Cameron, K.: Practicing positive leadership: Tools and techniques that create extraordinary results, 2013

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